Randy Orton
Zur Person
Richtiger Name:
Randal Keith Orton
Geburtsdatum:
01.04.1980
Ort:
Knoxville, Tennessee
Größe:
1,93 m
Gewicht:
111 kg
Homepage:
Karriere in Kürze
Wrestling-Debüt:
18.03.2000
Derzeitiger Ringname:
Randy Orton
Frühere Ringnamen:
---
Derzeitige Liga:
WWE
Frühere Ligen:
OVW
Independent
Größte Erfolge:
WWE Champion (2)
WWE World Heavyweight Champion (1)
WWE Intercontinental Champion (1)
WWE World Tag Team Champion (1)
Finishing Move:
RKO
Karrierebetrachtung
In seinen sieben Jahren im Pro Wrestling hat es der Third Generation Wrestler Randal Keith Orton zu einem der meistbeachtetsten Wrestler der letzten zwanzig Jahre gebracht. Neben dem großen Erfolg sich jüngster Weltschwergewichtschampion der WWE Geschichte nennen zu dürfen, fand der Sohn von Cowboy Bob Orton sich häufig wegen Fehlverhaltens und Drogenverstößen im Blickpunkt negativer Schlagzeilen.
Erste Schritte und Anfänge in der WWE
Randy Orton gab sein Wrestlingdebut am 18.03.2000 im Alter von 19 Jahren bei der MMWA-SICW in St. Louis Missouri. Aufgrund der Beziehungen seines Vaters Cowboy Bob Orton, der im Main Event der ersten Wrestlemania mitgewirkt hatte, gelang es Randy Orton sehr schnell einen Entwicklungsvertrag bei Ohio Valley Wrestling zu ergattern, wo er zusammen mit John Cena, Batista und Brock Lesnar In-Ring Erfahrungen sammelte und von Jim Cornette und Danny Davis angeleitet wurde. In dieser Zeit konnte sich Orton zweimal den OVW Hardcore Titel sichern. Es dauerte nur knapp ein Jahr, bis er bereit war den Sprung in die wöchentlichen Sendungen zu wagen.
Er debütierte am 25.04.2002 beim Smackdown! Brand im WWE-TV. Bei Smackdown! zu starten war von Vorteil für junge Wrestler, da Smackdown erstens getaped wurde, was den Druck einer Liveübertragung von den unerfahrenen Anfängern nahm, und zweitens weniger beachtet wurde als die A-Show RAW. Präsentiert wurde er den Fans als ein klassischer Rookie-Face, der unerfahren, aber hungrig auf große Erfolge war. Einem kurzen Programm mit Hardcore Holly folgte bereits nach einem Monat ein Titelkampf um den WWE Undisputed Champion Titel gegen den Undertaker, welcher Orton klar schlug.
Es folgten mehrere Tag Team Kämpfe mit wechselnden Partnern, jedoch keine denkwürdige Fehde, es hatte den Anschein als wäre Orton lediglich im Smackdown Kader, um erste Erfahrungen zu sammeln, sozusagen eine Lernphase für spätere große Aufgaben.
Diese größeren Aufgaben sollten schließlich Ende September beginnen, als man Orton in die A-Show beorderte, wo er sich siegreich einführte und von Jim Ross als Zukunftshoffnung dargestellt wurde. Ein Push verbunden mit einem Heelturn für Orton wurden ausgearbeitet. Doch ehe der Karriereschub richtig einsetzen konnte, setzte eine Schulterverletzung den aufstrebenden Newcomer außer Gefecht.
Anstatt ihn jedoch Fallen zu lassen, ging man einen anderen Weg. Mit viel Vertrauen in seine rednerischen Fähigkeiten entwarf man die RNN-Updates, eine Promoreihe in der Orton die Zuschauer wöchentlich über seine Genesungsfortschritte unterrichtete. Die Spots wurden nicht nur bei RAW, sondern auch bei PPVs (so den Survivor Series) eingespielt, um Orton im Gedächtnis der Fans zu halten.
Evolution
Im neuen Jahr wurde sein Anteil in den RAW-Shows weiter ausgebaut. Obwohl er auf Grund seiner Verletzung noch immer nicht aktiv in den Ring steigen konnte, durfte er eine In-Ring Promo mit Shawn Michaels halten und sogar mit Vince McMahon vor der Kamera reden.
Warum man Orton trotz Verletzung soviel Zeit eingeräumt hatte, wurde in der RAW-Ausgabe vom 20.01.2003 deutlich, als dieser zusammen mit Batista und Ric Flair ins Match zwischen Triple H und Scott Steiner eingriff und die Evolution begründete. Im modernen Four Horsemann Stable hatte jeder der vier Wrestler eine festgelegte Rolle, in welcher er dem Publikum präsentiert wurde: Triple H als Anführer und Ring-General, Ric Flair als Legende und Mentor, Batista als die reine Muskelkraft und Randy Orton als kommender Superstar und ungeschliffener Rohdiamant.
Als Mitglied dieser elitären Gruppe und neben Triple H war Ortons Anteil in den wöchentlichen Shows gesichert. Trotz der präsenten Rolle, die er als Teil der Evolution bei RAW spielte, stand er jedoch erst wieder ab dem 24.02. im Ring und machte ab da an wieder mit wrestlerischen Fähigkeiten auf sich aufmerksam. Präsentieren konnte sich der zukünftige Legendentöter seinen Fans hingegen nicht lange, denn eine erneute Verletzung schloss ihn vom Ringgeschehen aus und drängte ihn zurück in die Rolle eine weitestgehend inaktiven Handlangers von Triple H, der nur spärlich in Erscheinung trat. Ortons Ausfall traf die Evolution gleich in doppelter Hinsicht, denn Batista musste ebenfalls verletzungsbedingt pausieren, der Stable wurde nur noch am Rande erwähnt und hätte ganz wegfallen können.
Ende Mai kehre Orton von seiner Verletzungspause zurück und wurde von den WWE Writern erneut an der Seite von Flair und Triple H positioniert. Nachdem er Flair beim Bad Blood PPV zu einem Sieg über Shawn Michaels verholfen hatte, legte er sich einen Tag später bei RAW mit dem von Triple H 2000 zum Rücktritt gezwungenen Mick Foley an, der zu diesem Zeitpunkt eines seiner Bücher in den TV Shows bewarb. Orton verprügelte den ehemaligen Mankind nicht nur, er stieß in sogar eine Treppe herunter und ließ ihn von Vince McMahon der Halle verweisen.
Es war der Beginn einer Fehde, die sich mit Verzögerungen über ein Jahr hinziehen und Orton in höhere Gefilde hieven sollte.
Orton wurde von den WWE Bookern weiterhin stark gepusht, durfte in einem Sechs-Mann-Ausscheidungsmatch sogar alleine alle drei Dudley Brüder in Folge pinnen und stellte am 21.07. sein „Legend-Killer“-Gimmick vor, dass sich im wesentlichen darauf stütze die Legende Mick Foleys zerstört zu haben. Um das Gimmick weiter auszubauen legte Orton sich noch am selben Abend mit Shawn Michaels an. Im Zuge der Erschaffung des Legendentöters verpasste man seinem Finishing Move, einer Version des Diamond Cutters, den Namen RKO, angelehnt an die Initialen Ortons.
Die Krönung dieses riesigen Pushes war die Teilnahme Ortons im Main Event des zweitwichtigsten WWE-Jahres-PPVs, dem Summerslam. Bedenkt man, dass der Kampf Ortons erstes offizielles PPV Match war, untermauert dies nur das scheinbar zu diesem Zeitpunkt grenzenlose Vertrauen der Verantwortlichen in Ortons Fähigkeiten.
Im Elimination Chamber Match um den World Heavyweight Titel am 24.08. präsentierte Orton sich als Helfer des Champions und Evolutionanführers Triple H, wurde aber als gleichwertiger Gegner der anderen Main Eventer eingeführt, bevor er als zweiter Mann von Goldberg eliminiert wurde.
Nach dem Summerslam führte er seine Fehde mit Shawn Michaels weiter, der bei Unforgiven (21.09.) die erste Legende sein sollte, die Orton mit Hilfe von Ric Flair im Ring besiegte. Die Fehde dauerte an, um dem bei den Survivor Series stattfindenden Elimination Match zwischen Team Bischoff, angeführt von Randy Orton, und Team Austin, angeführt von Shawn Michaels, mehr Brisanz zu verleihen. Orton setzte sich auch hier durch (als einziger „Überlebender“ seines Teams) und entband RAW General Manager Steve Austin somit indirekt von dessen Posten.
Am Folgetag machte sich Orton dann auf die Jagd nach seinem ersten WWE Titel, er visierte den Intercontinental Champion Titel an, den zu diesem Zeitpunkt Rob Van Dam hielt, und bekam einen Titleshot für Armageddon (14.12.) zugesprochen. Nach einem Squash-Sieg über Sgt. Slaughter zur Festigung seines Legendentöter-Images, wirkte Orton siegesgewiss, doch sechs Tage vor dem PPV stellte sich ihm eine hohe Hürde in den Weg – Mick Foley. Dieser erinnerte sich seiner Vorgeschichte mit Orton und wollte als „unparteiischer“ Ringrichter den Titelkampf bei der Jahresfinalveranstaltung von WWE leiten. Bei der Veranstaltung leitete Foley den Kampf überraschend fair und zählte den Pin RKOs durch. Der storylinegemäße größte Feind Ortons hatte ihm damit seinen ersten WWE Titel beschert.
RAW am 15.12. wurde daraufhin mit der In-Ring Rückkehr Mick Foleys gegen Randy Orton geheadlined. Die Hardcorelegende erschien zwar zum Kampf, weigerte sich jedoch zu kämpfen, was Orton veranlasste Foley ins Gesicht zu spucken und Bischoff die Hardcorelegende zu feuern.
2004 trieb er in Interviews, in denen er Foley als Feigling und Schwächling bezeichnete, die Fehde an, was dazu führte, dass der vom ihm als Drückeberger verspottete Foley als Nummer 21 in den Royal Rumble (25.01.) eingriff und Orton eliminierte, der mit der Startnummer 2 von Anfang an im Ring stand.
Nach einem Zwischenhighlight der Fehde bei Wrestlemania XX, als es zur Wiedervereinigung der Rock’n Sock Connection kam, welche gegen die von Orton, Batista und Flair vertretene Evolution unterlag, gipfelte die Fehde in einem No Holds Barred Match bei Backlash am 18.04., welches von Orton selbst gefordert worden war.
Mit diesem Kampf stieg Randy Orton in die obersten Reihen der WWE A-Show auf. Im Kampfverlauf ließ er sich in mehrere hundert Reißzwecken befördern, was zu dieser Zeit einen deutlich höheren Stellenwert hatte als das heute der Fall ist. Orton siegte mit dem RKO und wurde von Triple H nach dem Match von einem Legendentöter in den Legendenstatus erhoben.
Um Ortons Aufstieg noch deutlicher zu machen, bekam der Sohn von Cowboy Bob einen ausgebauten Anteil in den wöchentlichen RAW-Ausgaben und stärkte sein Legendentöter Gimmick mit einer Attacke auf den früheren NWA Champion Harley Race, den er nicht nur verbal beleidigte, sondern auch noch ins Gesicht spuckte.
Beim folgenden Bad Blood PPV besiegte er Shelton Benjamin und lieferte zusätzlich eine Promo ab, die man mit der eines The Rocks vergleichen kann. Ein weiterer Test der Verantwortlichen, ob Orton wirklich bereit sei in die höchste Liga aufzusteigen – er bestand.
Der Intercontinental Titel, den Orton nun schon seit Dezember des Vorjahres hielt und damit die längste Titelherrschaft des IC Titels in den letzten sieben Jahren erreichte, musste jedoch abgelegt werden, um in der Weltschwergewichtsdivision der Liga antreten können. Zu diesem Zweck entwarf man eine Fehde mit Edge, der sich den Titel am 11.07. bei Vengeance sichern konnte.
World Champion und Split von der Evolution
Zwei Wochen nach dem Titelverlust sicherte Orton sich eine Titelchance gegen den World Heavyweight Champion Chris Benoit, als er eine 20 Mann Battle Royal gewann – eine Chance die dieser nutzte. Mit 24 Jahren wurde er der jüngste Schwergewichtschampion der WWE Geschichte, als er am 15.08. Chris Benoit nach 20 Minuten pinnen konnte. Dieser riesige Erfolg markierte den Höhepunkt von Ortons Karriere, dann von nun an erlitt der Third Generation Superstar einen erheblichen Karriereknicks.
Bereits 24 Stunden nach seinem Titelgewinn verstieß ihn die Evolution und damit legte man den Grundstein für die Titelregentschaft Ortons als Publikumsliebling. Ein Unterfangen, das floppen sollte. Orton hielt den World Heavyweight Title für nur 28 Tage, zusammen mit der Titelregentschaft Shawn Michaels im November 2002 die kürzeste Regentschaft seit Wiedereinführung des Titels in die WWE im September 2002 bis heute (Mitte 2007). In Interviews bezeichnete er selbst die Titelregentschaft als misslungen, da er es nicht geschafft habe sich glaubwürdig over zu bringen und die Writer ihm dies durch den hastigen Turn erschwert hätten.
Auch wenn die Einschaltquoten der RAW-Ausgaben nicht sehr aussagekräftig sind, da hierbei nur 4 Episoden berücksichtigt werden konnten, so fällt neben einer negativen Entwicklung der Ratings auch der Vergleich zu den vorhergegangenen und folgenden Champions negativ auf (Vergleich Durchschnittswerte: Triple H 3.7, Chris Benoit 3.75, Orton 3.5, Triple H 3.56, Triple H 3.85). Triple H entthronte seinen ehemaligen Schützling schließlich bei Unforgiven am 12. September.
Trotz der gescheiterten Regentschaft hielt die WWE an ihrer Zukunftshoffnung fest und präsentierte Orton als Nummer eins Babyface der Promotion, der Triple H´s Gold hinterher jagte.
Das ehemalige Evolutionsmitglied durfte beim anstehenden Taboo Tuesday PPV (einem Experiment der WWE, um zu sehen wie ein PPV in der Woche ankäme) nicht gegen Triple H um den Titel antreten, headlinete dafür jedoch die Großveranstaltung mit einem Match gegen Ric Flair, welches die Zuschauer per Telefon-Voting zu einem Käfigmatch bestimmten. Der Legendentöter besiegte mit seinem Mentor Flair eine weitere Legende am 19.10. und bekam anschließend dessen Respekt zugesprochen. Der experimentelle PPV, bei welchem Orton im Main Event stand, wurde indessen zu einem wirtschaftlichen Misserfolg. Kein WWE PPV zog im Jahr 2004 weniger Käufer an. Dies Orton zuzuschreiben wäre sicherlich unbegründet, der Hauptgrund lag wahrscheinlich an der ungünstigen Positionierung des PPVs auf einen Dienstag, aber zusätzliches Vertrauen brachte die Veranstaltung dem Legendentöter nicht ein.
Nach der Ablenkung durch Flair lag Ortons Augenmerk weiterhin auf dem WWE Titel. Nachdem er Flair in einem Rematch eine Woche später unterlag, sollte er keine Chance mehr auf das Gold erhalten solange Triple H den Titel hielt. Gerüchte kamen auf, das dies nur der Vorbereitung zu einem langzeitig aufgebauten Match der beiden bei Wrestlemania dienen würde.
Die Gerüchte erhielten Zuschuss als die Survivor Series ebenfalls von einem Duell der beiden Männer getragen wurde. Triple H und Orton führten jeweils ein Team an, von welchen das Siegerteam das Recht zugesprochen bekam fünf Wochen lang die Montagssendung zu managen. Wie auch im Vorjahr blieb Orton als einziger Überlebender seines Teams übrig und errang den Sieg.
Trotz des sich zum Jahreswechsel abzeichnenden Niedergangs Orton kürte in die Pro Wrestling Illustrated zum Most Improved Wrestler 2004 und schrieb ihm Rang 5 auf ihrer Top Liste zu (eine Verbesserung um 58 Plätze im Vergleich zum Vorjahr).
Da in den folgenden Wochen Triple Hs Titel infolge 3-Way Dances mit strittiger Entscheidung für vakant erklärt wurde, setzte man für New Years Revolution 2005 eine Elimination Chamber mit Shawn Michaels, Randy Orton, Triple H, Batista, Chris Benoit und Chris Jericho, um den neuen Champion zu ermitteln. Orton wurde als letzter Mann eliminiert und musste den Titel wiederum Triple H überlassen.
Da Ortons Popularität als Publikumsliebling bis dato sehr gelitten hatte, entschied man sich im WWE Hauptquartier für Plan B. Wrestlemania Headliner sollte nun nicht mehr der große Rückkampf zwischen Orton und Triple H sein, sondern Batista gegen Triple H. Ortons Rematch wurde aus diesen Gründen schon vorgezogen auf den Royal Rumble (30.01.). Ein weiteres Mal unterlag der Legendentöter und fand sich nach seiner Niederlage nicht nur aus der Main Event Region befördert, die nun von Triple H und Batista bestimmt wurde, sondern auch ohne Plan für den Jahreshöhepunkt der Promotion. Anstatt großen Aufgaben nachzujagen verbrachte er die folgenden Wochen mit einer Kurzfehde gegen Christian und einer Liaison mit Stacy Keibler, die Ratlosigkeit der Writer war deutlich anzumerken.
Schließlich zog man die Notbremse: Orton wurde überhastet zurück zum Heel geturnt und forderte den Undertaker zu einem Match bei Wrestlemania. Um dem Legendentöter zuvor noch Antrieb zu geben, durfte er die Legende Jake Roberts verprügeln und Stacy Keibler den RKO verpassen. Doch der jüngste Worldheavyweight-Champion unterlag trotz Hilfe seines Vaters und fiel nach Wrestlemania auf Grund einer Schultverletzung aus, nachdem er noch als Aufbaugegner Batistas am Folgeabend herhalten musste.
Draft zu Smackdown
Seine Rückkehr folgte am 16.06. im Zuge der Draft Lottery. Um Ortons beschnittene Reputation wieder herzustellen, ließ man ihn zu Smackdown wechseln und dort die Fehde mit dem Undertaker erneut aufnehmen. Orton war gesundheitlich noch nicht in der Lage dem SD! Brand Vollzeit zur Verfügung zu stehen, so verschwand er nach einem Interview in der darauffolgenden Woche erneut für einige Zeit von der Bildfläche und tauchte erst am 28.07. wieder auf. Aktiv im Ring konnte man den Legendentöter erst wieder Mitte August bewundern, als er mit Kamala eine „Legende“ klar besiegte und auch Hardcore Holy und Chris Benoit schlagen konnte.
Mit drei Siegen aus drei Kämpfen auf seinem Konto reiste Orton zum Wrestlemania Remacht gegen den Undertaker, welches er mit Hilfe seines Vaters für sich entscheiden konnte. Cowboy Bob Orton stand seinem Sohn von nun an in der Fehde gegen den Undertaker mit allen Kräften bei. Zusammen besiegten sie den Deadmann beim folgenden Smackdown PPV No Mercy (09.10.) in einem Handicap-Sargmatch und setzten diesen zusätzlich in Brand, wonach der Taker für mehrere Wochen aus dem Ringgeschehen verschwand.
Orton hingegen wurde bei Smackdown weiter gepusht, er wurde von dem storylinegemäßen Vertreter des amerikanischen Kabelfernsehens als Zukunft des blauen Brands angekündigt und holte im Survivor-Series-Elimination Match zwischen RAW und Smackdown am 27.11. den Sieg zum dritten Mal als einzigst Verbleibender seines Teams. Während der Legendentöter sich feiern ließ, kam es zur Rückkehr des Undertakers, der den Ring enterte und den halben Smackdown Kader zusammenschlug, während Orton aus der Arena floh. Der letzte Abschnitt der größten Jahresfehde Ortons wurde eingeläutet.
Da wie jedes Jahr Gerüchte durch die Internetseiten gingen, die vorhersagten Orton werde sich bei Wrestlemania den Titel holen, erwarteten viele Beobachter einen Sieg des Legendentöters im finalen Match der beiden Kontrahenten bei Armageddon. Doch die WWE überraschte und schickte nicht den Legendentöter siegreich aus dem Hell-in-A-Cell, sondern die Legende.
Diese Ausbremsung Ortons wurde in den folgenden Wochen noch verstärkt, indem man Orton in der Best-of-Seven Matchreihe zwischen Benoit und Booker T um den US Titel als Ersatzmann für Booker T einsetzte. Da Booker jedoch schon mit 3 zu 1 führte, musste Orton zweimal gegen Benoit den Job machen, bevor er am 13.01.2006 den US Titel für Booker T gewann.
Trotz der Flaute wurden Orton noch immer Chancen auf ein World Title Match bei Wrestlemania und dem damit verbundenen Royal Rumble Sieg eingeräumt, doch der jüngste Worldchampion konnte diese nicht nutzen, wurde als zweitletzter Mann von Rey Mysterio eliminiert.
Um Rey dazu zu bringen den World Title Shot bei No Way Out aufs Spiel zu setzen, verkündete Orton im WWE Fernsehen landesweit, dass Reys kürzlich verstorbener enger Freund Eddie Guerrero in der „Hölle“ sei. Eine kontroverse Story, die für viele die Grenzen des guten Geschmackes deutlich überschritt.
Nichts desto trotz zog Orton mit einem Sieg über den Mexikaner in den Main Event von Wrestlemania ein. Als Belohnung für die guten Merchandiseverkäufe und die guten Einschaltquoten entschied man sich in der WWE Chefetage außerdem dazu Mysterio ebenfalls in das Match mit einzubeziehen und setze einen 3-Way-Dance an.
Interviews des Legendentöters zu Folge war der Kampf ursprünglich als Single Match zwischen Orton und Angle geplant. Die Chancen standen unter diesen Umständen also gut, dass Orton sich den Titel ein zweites Mal hätte holen können, doch ein Skandal beendete die Hoffnungen des Third Generation Wrestlers: Orton verstieß gegen das WWE Wellnessprogramm, wurde 60 Tage suspendiert.
Die letzten Tage vor der Suspendierung wurde er dementsprechend verjobbt, musste gegen Mysterio den Pin bei Wrestlemania hinnehmen, eine Smackdown! Ausgabe später gegen Mysterio erneut in einem One on One Match die Niederlage einstecken und in der Folgewoche sogar noch Kurt Angle over bringen. Schließlich erklärte man seine Auszeit mit einem Knöchelbruch, den Angle ihn zufügte.
Orton selbst erklärte in einem Interview mit dem offiziellen WWE Magazin die Hintergründe seiner Suspendierung. Es enthüllte dabei, dass das Rauchen von Marihuana der Höhepunkt seiner Backstage Exzesse war (“My problems came to a head when I decided to smoke a joint and someone smelled it and stooged me off. You know who you are, so if you are reading this, thanks”) und zeigte sich einsichtig. Er führte weiterhin aus, dass er bereits Geldstrafen in Höhe von 17.000 Dollar hätte zahlen müssen für sein untragbares Verhalten hinter den Kulissen und einen vierwöchigen Aufenthalt in einer Wutmanagment Klinik hinter sich gebracht habe, was ihn zusätzliche 15.000 Dollar gekostet habe. Des weiteren zeigte er sich jedoch geläutert und beteuerte seine Lektion gelernt zu haben.
Rückkehr zur RAW
Als Folge des missglückten Smackdown Runs draftete man Orton zurück zu RAW, wo dieser sich ohnehin wohler fühlte. Storylinegemäß wollte Orton sich an Angle rächen für die „Verletzungspause“ und es begann eine Fehde zwischen beiden, die eigentlich in einem der Main Events der vergangenen Wrestlemania hätte münden sollen. Die Fehde verlief diesmal sehr ausgeglichen, einem Sieg Angles beim ECW One Night Stand PPV folgte ein Sieg Ortons beim RAW Vengeance PPV.
Um die sich anschließende Fehde des Legendentöters gegen Hulk Hogan bestehen zwei Theorien. Die erste besagt, dass Orton mit einer Niederlage gegen Hogan nachdrücklich für sein Fehlverhalten bestraft und in seine Schranken verwiesen werden sollte, die zweite besagt, dass der Hulkstar hinter den Kulissen seine kreative Kontrolle ausspielte, um sich besser darzustellen und Orton somit die Zugkraft eines erneuten Pushes nahm.
Natürlich können nur Spekulationen diesbezüglich angestellt werden. Verfechter der zweiten Theorie führen immer wieder an, dass man den Orton-Hogan Kampf als einen Main Event aufbaute, ihm einen sehr hohen Anteil in den RAW-Shows widmete und ihn dann grundlos im ersten Drittel der Show unterbrachte. Sinn würde dieses Unterfangen eigentlich nur machen, wenn man wollen würde, dass der Kampf möglichst unbeachtet vorüberginge. Außerdem wirft man der Legende vor mit der öffentlich geäußerten Vermutung, vielleicht verletzungsbedingt nicht antreten zu können, Verhandlungspoker betrieben zu haben.
Orton wirkte nach der klaren Niederlage natürlich stark geschwächt, denn sein Legendentöter Gimmick hatte große Schaden aus dieser und der vorherigen Niederlage gegen eine Legende (Undertaker) genommen und war demzufolge nicht mehr sehr aussagekräftig.
Als Folge der anhaltenden Erfolglosigkeit und eines weiteren Drogenvergehens (er war der erste Wrestler, der zweimal durch das Wellnessprogramm fiel), welches diesmal anstatt einer Suspendierung mit 30 Tagen Gehaltsentzug bestraft wurde, rutschte Orton vorübergehend in Midcardregionen, lieferte sich eine Fehde mit Carlito (die er jedoch bei Unforgiven am 17.09. für sich entscheiden konnte) und kämpfte wiederholt um den IC Titel.
Erst bei RAW am 09.10. leitete man dann wieder eine Topcarder-Fehde für RKO ein. Man vereinigte ihn mit Edge und ließ sie als Team „Rated RKO“ gegen die Degeneration X fehden.
Das erste Tag Team Match der beiden Teams gegeneinander fand beim Cyber Sunday statt, nachdem Triple H und Orton sich in den Vorwochen bei RAW drei Einzelkämpfe geliefert hatten, die 2:1 für die DX ausgingen. Beim PPV allerdings glich Rated RKO mit Eric Bischoff als Ringrichter auf 2:2 aus.
In eine neue Runde ging die Fehde eine Woche später, als Rated RKO die Tag Team Titels von Rowdy Roddy Piper und Ric Flair errungen und man der Fehde mit diesem Titelgewinn einen höheren Reiz gab.
Bei den Survivor Series (26.11.) schlug die DX jedoch mit aller Härte zurück. Das von ihnen angeführte Team (Michaels, Triple H, CM Punk, die Hardys) fertigten Team Rated RKO (Orton, Edge, Gregory Helms, Johnny Nitro, Mike Knox) mit 5-0 ab. Ortons drei Jahre anhaltende Siegesserie bei den Survivor Series war, obwohl letzter Überlebender seines Teams, gerissen und sein gesamtes Team hatte einen regelrechten Squash erlitten.
Die Fehde zog sich über den Jahreswechsel und fand bei New Year’s Revolution 2007 am 07.01. ihren ungewollten Höhepunkt. Im Match, das mit einem No Contest endete, zog sich Triple H eine Beinverletzung zu und musste die nächsten sechs Monate pausieren.
Rated RKO pries sich natürlich im TV dafür den zehnfachen World Champion außer Gefecht gesetzt zu haben und setzte sich das Ziel nun auch die andere Hälfte der DX auseinander zunehmen.
Ein Ziel, dass beide gemeinsam nicht erreichen konnten, da sich im Zuge des Royal Rumbles immer mehr Meinungsverschiedenheiten zwischen den Tag Team Champions auftaten. Als Rated RKO die Tag Team Titel einen Abend später gegen Michaels und Cena verloren, verstärkten sich die Zwistigkeiten, beide Männer stritten sich nun zusammen mit Michaels um ein Titelmatch gegen John Cena bei Wrestlemania. Bei RAW am 05.02. beendete man die Fehde von Rated RKO gegen Michales endgültig in einem Triple Threat Match um den Platz des Nummer eins Herausforderers. Die Konsequenz des Matches war der langsame Beginn der Fehde von Rated RKO untereinander.
Die Probleme im Team nahmen zusehends zu, nachdem beide Wrestler sich für das Wrestlemania Money in the Bank Match qualifizieren konnten und dementsprechend gegeneinander arbeiten mussten. Es konnte sich allerdings am 01.04. (Ortons Geburtstag) vor über siebzigtausend Zuschauern im Ford Field in Detroit keiner von beiden den Sieg sichern, denn der ging an Mr. Kennedy. Angemerkt sei hier, dass Orton sich bei Wrestlemania 23 in seiner schlechtesten Wrestlemania Positionierung überhaupt wiederfand.
Im April machte Orton wieder verstärkt auf sich aufmerksam, er bestritt nicht nur den Main Event des Backlash PPVs (er verlor einen 4-Way-Dance gegen Shawn Michaels, Edge und John Cena um den Titel), sondern sorgte auch für Unruhen hinter den Kulissen. Im Zuge der Wrestlemania Revenge Tour verwüstete Orton sein Hotelzimmer und wurde als Konsequenz für dieses Verhalten von der Tour zurück nach Amerika geschickt. Die Beweggründe Ortons sind nicht ganz klar geworden, jedoch berichteten mehrere Internetseiten von einer völlig inakzeptablen Verfassung des Legendentöters, woraufhin dieser für einige Abende vom Kampfgeschehen freigestellt worden war und aus dieser Wut heraus dann sein Hotelzimmer verwüstete.
Über Konsequenzen gegen Orton drang nichts nach außen, ganz im Gegenteil zeichnete sich in den folgenden Wochen sogar ein rasanter Push für RKO an. Nach einer Fehde mit Shawn Michaels, den er am 20.05. bei Judgment Day in fünf Minuten besiegen durfte (obwohl Michaels storylinegemäß bereits verletzt in den Kampf ging) und mit einem Tritt gegen den Kopf mehrere Monate außer Gefecht setzte, „verletzte“ er nur zwei Wochen darauf beim One Night Stand PPV RVD mit der gleichen Aktion.
Es folgte ein 5-Way-Dance mit Cena, Lashley, King Booker und Mick Foley bei Vengeance (24.06.2007) und eine Fehde mit Dustin Rhodes, den man dazu nutze Orton endgültig wieder in den Main Events zu etablieren, indem man den Legendentöter ein Texas Bullrope Match gegen den Amerikanischen Traum beim Great American Bash in sechs Minuten klar und deutlich gewinnen ließ.
Der regelrechten Vernichtung einer weiteren Legende, Sgt. Slaughter, folgte eine Fehde gegen John Cena, die beide Männer in den Main Event der zweitgrößten Jahresveranstaltung führte, dem Summerslam (26.08.). Orton unterlag zwar, sieht nun aber optimistischer denn je auf eine weitere Titelchance bei Unforgiven, bei der nicht wenige Beobachter den Titelwechsel erwarten.
Wie die Nachzeichnung seiner Karriere zeigt, hat Randel Keith Orton durchaus das Potenzial einer der größten Superstars aller Zeiten zu werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass er seinen ausschweifenden Lebensstil den heutigen Erwartungen an einen Profisportler gemäß anpasst und fokussiert auf seine berufliche Karriere zu Werke geht.